Beim Krafttraining, dadurch dass der Organismus eine Gesamtheit ist, verbessern wir nicht nur die Eigenschaften der Kraft, sondern prägen gleichzeitig auch andere Körperteile. Ein Sportler, der die Muskelkraft der Beine trainiert, wird feststellen, dass sich auch die Schnelligkeit und Ausdauer verbessern, dadurch dass die Beine stärker sind kann sich mehr Leistung entwickeln und auch bei einem moderaten Rhythmus, wird der Muskel in Aktion gehalten, ohne zu ermüden. Dieses Prinzip zeigt uns deutlich, dass das Training der Muskeln, auch andere Qualitäten verbessert.
Wir haben absichtlich das Krafttraining genannt, da es ein generelles Prinzip ist: wenn anstatt der Basiskraft, die Ausdauer trainiert wird, erhält man auch eine indirekte Wirkung von kräftigeren und schnelleren Muskeln. Auf dieselbe Weise wird die Schnelligkeit trainiert, die Muskeln werden widerstandsfähiger mit der Zeit – mehr Ausdauer – und im Allgemeinen stärker. Es handelt sich um eine Gleichung, in welcher jeder Faktor die anderen Variablen positiv beeinflusst.
Dies muss berücksichtigt werden, daraus folgern wir, dass wir keine eintägigen Training bevorzugen, ebenso wenig wie die ausschließliche Konzentration auf eine Muskeleigenschaft, da ein einseitiges Training, sowohl sportlich wie auch das Training mit dem NMES keine besseren Ergebnisse erzielt.
Die Welt des Sports zeigt seit langem die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass das konzentrierte Training paradoxerweise in nur einer muskulösen Eigenschaft endet, um die Entwicklung und Leistung auf lange Zeit zu einzuschränken, und um die Entwicklung anderen Eigenschaften der Muskeln zu verhindern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die besten Sportler die sind, die alle Muskeleigenschaften trainieren: Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer, und nicht nur ausschließlich eine dieser Eigenschaften. Das Geheimnis ist die Kombination dieser Variabeln – die Muskelqualität – in dem Trainingsprogramm, um eine gegenseitige Komplementaritäts – und Leistungswirkung zu erhalten, die nicht möglich ist, wenn das Training sich auf nur eine Muskeleigenschaft konzentriert.
Allmählich, da die motorische Qualität sich verbessert, passt sich der Körper natürlich an. Die Verbesserung der Ausdauer des Muskels beinhaltet die Erhöhung der Anzahl der Arterien und Venen, die ihn versorgen und von schädigenden Substanzen befreien. Ein Muskel mit einer besseren Durchblutung und einer guten Entwässerung, ist nicht nur ausdauernder, sonder verbessert auch die Geschwindigkeit und Kraft. Auf dieselbe Weise trainiert sich die Kraft durch Steigerung der Menge und Größe der Muskelfasern. Die Muskeln werden nicht nur stärker, sondern auch ausdauernder und schneller. Daher die Schlussfolgerung: abwechselndes Training der 3 Grundeigenschaften des Muskels, Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit.
2. PRINZIP DER FREQUENZ ODER DER KONTINUITÄT.
Dies ist ein Prinzip, das in vielen Bereichen gültig ist, sowohl im Sport wie auch in der Physiotherapie. Die Ergebnisse hängen von der aufgewendeten Zeit, der Frequenz und der Regelmäßigkeit ab, mit welcher trainiert wird oder mit welcher die Physiotherapiesitzungen durchgeführt werden. Wenn der Patient zum Beispiel ganze Sitzungen ausfallen lässt, werden schlechtere Ergebnisse erzielt, als nach einer regelmäßigen und systematischen Therapie. Die Elektrostimulation wird in Physiotherapie als rehabilitative Behandlung benutzt, die Wirkung hängt von der Beständigkeit und dem Engagement ab, mit welchen der Patient das Programm von dem Therapeuten geplant wird. Dasselbe gilt für den Sport: wenn wir richtig von dem Elektrostimulator bei dem Training profitieren wollen, müssen wir mit der notwendigen Häufigkeit der Sitzungen trainieren, um unser Ziel zu erreichen.
Im Leistungssport wird auch eine “aktive Erholungsform” angewendet, ein leichtes Training während der Erholungsphase, bei dem die Muskelqualität nicht direkt trainiert wird, zum Beispiel durch Benutzung des Elektrostimulators. Die Elektrostimulation wird mit Programmen mit niedriger Frequenz verwendet, um einen Massageeffekt zu erzielen und um die Muskeln zu entspannen. Dies beschleunigt den Erholungsprozess.
Wenn wir heute mit einem Elektrostimulator trainieren und dann an einem anderen Tag in der nächsten Woche, erzielen wir keine optimalen Ergebnisse. Es gibt Sportler, die mit nur einem wöchentlichen Kraft-Training ihre Kraft verbessern wollen, aber dies ist gilt nur für bereits trainierte Sportler. In den meisten Fällen, wird die Anpassungswirkung des Körpers, die nach dem Training erreicht wird, verloren, wenn die Sitzungen eine Woche ausgelassen werden. Das sporadische Training regt den Organismus nicht an und erreicht nicht die Kraftanpassung an die steigende Intensität, da auf die Kraft eine zu lange Erholungsphase folgt und die Wirkung aufhebt. Im Gegensatz dazu, eine neue Sitzung mit einem strukturiertem und zweckmäßigem Programm, ohne welches wir nicht von Training sprechen könnten.
Auf dieselbe Weise ist es contraproduktiv mit schweren Gewichten zu trainieren, wenn sich noch nicht von der vorigen Trainingseinheit erholt wurde. die Überbelastung hebt die Wirkung des Trainings auf, genauso wie zu lange Erholdungsphasen. Wir fassen also zusammen, wenn wir das Training zu lange ausdehnen, trainieren wir weniger und erzielen keine Ergebnisse, während wenn die Erholungsphase zu kurz ist, überanstrengen wir uns ohne unserem Körper Zeit zu geben, die entsprechenden Eigenschaften zu erzeugen, die für die Verbesserung notwendig ist. Zwischen diesen zwei Schwellen ist Raum für das normale Training und positiver Wirkung für den Körper, wobei die angemessenen physiologischen Prozesse und Kraftausgleich erzeugt werden.
3. PRINZIP DER PROGRESSIVEN ARBEITSBELASTUNG.
Es lässt sich leicht erkennen, dass auf einen Jugendlichen und einen erwachsenen trainierten Sportler nicht dieselben Arbeitsbelastungen angewendet werden können. Die Leistungsdauer einer Sportkarriere hängt stark davon ab, wie das Training angewendet wird, mit progressiver Erhöhung der Arbeitsbelastung, von seiner Kindheit an bis zum Erwachsenen.
Der Sport und das Studium sind in diesem Fall sehr ähnlich: derjenige, der mehr studiert hat und ein höheres Niveau hat, kann sich mehr fordern, schneller lernen und wird sich täglich in seinen Leistungen und Noten verbessern. Im Sport muss der Sportler ein Trainingsprogramm durchführen mit progressiver Anstrengung, entsprechend seiner Kapazität erreicht er ein höheres Niveau und kann mehr aus sich heraus holen, er passt sich schneller an, erholt sich schneller und vieles mehr.
Sowohl beim Lernen, wie auch beim Sport, verhindert eine zu „bequeme“ Arbeitsbelastung das Erzielen höherer Niveaus. Beim Lernen gibt es unwiderlegbare Beweise, beim Sport gibt es physiologische Beweise, die zeigen, dass bei einer Übersteigung unseres physischen Niveaus, die Arbeitsbelastung progressiv ansteigt, die Schwelle der muskulösen Reizbarkeit verringert wird und eine bessere Leistung gefördert wird. Im Gegensatz dazu, wenn wir immer mit den gleichen Lasten arbeiten.
Es ist sehr wichtig, sich schrittweise und langsam an unser maximales Kraftniveau anzunähern, unabhängig von der Sportart, die wir praktizieren, aber immer wissend, dass nur wenn wir uns unserem physisches Limit annähern, wir wirklich uns wirklich verbessern und uns in Richtung unserer Höchstleistung entwickeln. Es ist wahr, dass nicht nur aufgrund der Entwicklung unserer motorischen Fähigkeiten, aber auch jedes Mal, wenn wir uns unserem Limit annähern und in der Konfrontation mit unseren Kräften und dem Beweis, dass wir sie überwinden können, bauen wir uns moralisch auf und stärken unseren Charakter. Wir ziehen die Möglichkeit in Betracht, bestimmte Ziele zu erreichen, welche uns ermöglichen die Belastung und die ansteigende Intensität zu erfüllen und dass jedes Mal, wenn wir uns an dieses Training annähern, wir eine neue Energie aufbringen, die uns ermöglicht, all diesem gegenüberzutreten. Wir stärken unsere Motivation und unsere Entscheidungskraft, wir sind selbstsicherer und wissen, dass wir in der Lage sind, viel Energie beizubehalten und sie umzusetzen.
Wenn es im Sport etwas gibt, das unsere Kraft einschränken kann und uns am ständigen Verbessern hindert, dann ist dies sicher die fehlende Zielstrebigkeit, um unsere physischen Grenzen zu überschreiten. Diese Arbeit erfordert Standfestigkeit, Engagement, Konstanz, Ausdauer und viel Geduld, die moralische Eigenschaft, um in der Sportwelt herauszustehen.
4. PRINZIP DER ÜBERBELASTUNG
Mit zu viel Arbeitsvolumen, kann kein physiologisches Krafttraining erzeugt werden, es muss eine gewisse Schwelle des Energieverbrauchs und der physischen Anstrengung überwunden werden, um den Körper in einen physiologischen Trainingsprozess zu bringen.
Aber wir fügen noch einige Überlegungen hinzu. Wenn ich zum Beispiel die Ausdauer verbessern will und mit Gewichten trainiere, indem ich ein sehr hohes Arbeitsvolumen benutze, überlaste ich die Muskulatur, so wie in diesem Prinzip beschrieben, aber diese Überbelastung verbessert nicht die motorischen Eigenschaften, die für mich von Bedeutung sind. Einerseits muss die Arbeitslast erhöht werden, aber gleichzeitig muss der richtige Übungstyp entwickelt werden, der es ermöglicht die Eigenschaften zu verbessern, die für mich interessant sind.
Wenn wir eine positive Antwort zu unserer physischen Anstrengung erhalten wollen und unsere sportlichen Eigenschaften zu verbessern, müssen wir eine gewisse Schwelle überwinden, die der Organismus von einem physiologischen Training erwartet, ohne uns zu überanstrengen. Eine extreme Überbelastung nutzt die Muskulatur ab, lässt sie ohne Energie und erschwert den Trainingsprozess. Bei allem zusammen in einem spezifischen Training für die motorischen Eigenschaften, müssen wir dann die Anzahl der Wiederholungen und Intensität kontrollieren, mit welchen wir arbeiten.
5. PRINZIP DES TRANSFER IN DER ELEKTROSTIMULATION.
Der Schlüsselpunkt ist: wenn ich mit einem Elektrostimulator trainiere, verbessere ich dann meine sportlichen Leistungen?
Es ist klar, dass sich die motorischen Eigenschaften meines Organismus verbessern, aber überträgt sich dieser Vorzug auf muskulärer Ebene auch konkret auf die sportlichen Leistungen?
Wir müssen die Wirkung analysieren, welche die Benutzung der muskulösen Elektrostimulation auf das Training haben kann.
Die physischen und essenziellen Konditionen im Sport sind aber nicht der einzige Schlüssel, um hohe Ergebnisse zu erreichen. Technik, Taktik und Strategie sind in jeder physischen Aktivität wichtig. Wenn ein Fußballspieler Zeit für die Kräftigung der Unterschenkel aufbringen kann, mit Gewichten, mit der Elektrostimulation oder mit beiden Methoden, erhält er nie einen Transfer der Vorteile der Kraft, die er in seinem Knie hat, wenn er nicht auch seine Technik und andere Eigenschaften trainiert, die notwendig sind für einen guten Fußballspieler. Um einen Vergleich zu erstellen, ein Salat sind nicht nur Salatblätter. wenn ich mich nur darauf beziehe, erhalte ich kein Ergebnis, es kann kein guter Salat zubereitet werden ohne alle notwendigen Zutaten hinzuzufügen.
Beim Praktizieren einer Sportart ist es dasselbe, es erfordert eine komplizierte Kombination aus physischen und mentalen Eigenschaften, die sich ergänzen und sich gegenseitig verbessern, um ein exzellentes Ergebnis zu erzielen. Um ein konkretes Beispiel zu geben, in der Physiotherapie wird seit Jahren die Elektrostimulation angewendet, um die Kraft zurück zu gewinnen von Patienten, die seit langer Zeit unbeweglich waren oder ohne physische Aktivitäten waren. Um jedoch dieses Ziel zu erreichen, muss an jedem technischen Aspekt gearbeitet werden, der es ermöglicht, von der neuen Kraftleistung zu profitieren. Wir müssen die Vorteile übertragen, die wir durch die extra Kraft erhalten, die wir in unserem Organismus und beim Sport erzeugt haben, indem wir sie an die spezifischen Bewegungen unserer Disziplin anpassen.
Es muss dann die Eigenschaft, die wir brauchen und die wir trainieren müssen besser kennen gelernt werden. Wenn zum Beispiel die Leistung mit welcher der Fußball geschlagen wird, verbessert werden soll und ich mich auf die Bewegungen und technischen Aspekte konzentriere, aber ein Ausdauertraining durchführe, verbessere ich nicht die Leistung und erziele nicht die Ergebnisse, die ich erhoffe, es ergibt sich kein Transfer der Arbeit auf die Ausdauer in der Art, wie der Ball getreten wird.
Es gibt mögliche Verschlechterungen, wie zum Beispiel, wenn die explosive Geschwindigkeit notwendig wird und die Zeit nur dem Ausdauertraining gewidmet wird. Möglicherweise wird sogar eine negative Wirkung erreicht, da wir schon fast sagen können, dass Geschwindigkeit und Ausdauer antagonistische Eigenschaften sind.
Wir wollen nicht sagen, dass nicht an der Ausdauer gearbeitet werden soll, aber sie muss in ein breiteres Programm eingefügt werden, wodurch, wenn das Ziel die Geschwindigkeitsverbesserung ist, beginnen wir mit einigen Wochen Ausdauertraining, dann Krafttraining und zum Schluss ein Training speziell für die Geschwindigkeitskraft. Auf diese Art, wenn wir die gewünschten Bewegungen und technischen Aspekte schulen, werden wir den Transfer der Leistungen und Verbesserungen durchführen und erhalten konkrete Ergebnisse bei der Benutzung der Elektrostimulation.
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